Kampf gegen Krebs: Mann verbringt 55 Stunden im Wasser
Gepostet am 11 September, 2018
Marius Knickberg
Redaktion
Charity - so etwas kennt man ja hauptsächlich von mit Geld gesegneten Menschen. Menschen, welche eigentlich noch viel mehr mit ihrem Geld auf der Welt verändern könnten. Aber nicht nur Superreiche besitzen die Fähigkeit die Welt zu einem etwas weniger harten beziehungsweise erbarmungslosem Ort zu gestalten. Maarten van der Weijden ist ein super Beispiel für einen Menschen, welcher definitiv nicht von Glück gesegnet war, trotzdem aber alles tut, quasi an die Grenzen des Machbaren geht, einfach aus Nächstenliebe und Erfahrungen am eigenen Leibe. Damit zeigt er uns allen, dass einen selbst Krankheiten nicht davon abhalten sollten, an unsere Mitmenschen zu denken.
Um etwas näher auf Maarten van der Weijden einzugehen, früh war er bereits super auf seinem Gebiet. Schon in jungen Jahren sah man den aktuell 37-jährige Mann als ein zukünftigen top Leistungsschwimmer an. Alles deutete auf eine Bilderbuchkarriere hin, allerdings machte ihm eine tragische Diagnose erst einmal einen Strich durch die Rechnung. Mit 19 Jahren bekam er die Diagnose Krebs - Leukämie - umgangssprachlich auch "Blutkrebs" bedeutet, eine bestimmte Sorte seiner weißen Blutkörperchen (Leukozyten) vermehrt sich unkontrolliert. Die behandelnden Ärzte gaben ihm so gut wie keine Hoffnung auf Genesung. Doch Maarten van der Weijden gab nicht einfach auf.
Er kämpfte weiter bis zum eigentlich unglaublichen Ereignis, er besiegte den Krebs. Nur kurz danach gewann er bereits eine Goldmedaille im 10-Kilometer-Schwimmen bei den Olympischen Spielen in Peking 2008. Aber dabei sollte es für ihn nicht bleiben, er hatte anderes im Sinn, nicht nur er soll das Glück gehabt haben dem Tod von der Schippe gesprungen zu sein. Nach seinem harten Kampf gegen den Krebs will er nun mit dem, was er immer am besten konnte, auch anderen die Chancen erhöhen. Seine Aktion scheint vorerst total irrsinnig und unmöglich. Mehr als 2 Tage verbrachte er schwimmend im Wasser, um Spenden für an Krebs erkrankte Menschen zu sammeln und dies mehr als erfolgreich.
Angespornt durch seinen Erfolg, plante er direkt eine weitere Spendenaktion. Natürlich noch nervenaufreibender und größer. Seine neu entdeckte Kraft und sein durchweg starker Willen brachte ihn auf die Idee eine 200 Kilometer lange Strecke durch verschiedenste Kanäle und Flüsse in elf Städten der niederländischen Provinz Friesland zu schwimmen. Die Idee birgt natürlich viele Gefahren, welche er billigend in Kauf nahm, aus sportlichem Ehrgeiz und dem guten Zweck wegen.
Eingeplant für die Strecke von 200 Kilometern waren drei Tage. Da er unter anderem aber auch durch Entwässerungskanäle schwimmen musste und somit verseuchtem Wasser ausgesetzt war, erkrankte er leider nach unglaublichen 55 Stunden im Wasser und 163 zurückgelegten Kilometern. Um die Grenzen des Machbaren nicht zu überschreiten, musste er leider sein vorhaben an dieser Stelle beenden. Trotz allen Widrigkeiten, seiner Erkrankung und des somit vorzeitigen Ende seines Vorhabens war seine Spendenaktion ein voller Erfolg. Über 3,5 Millionen Euro Spendengelder sind allein durch seinen Willen und seine Kraft zusammengekommen. Die komplette Summe floss in die Krebsforschung, um seinem eigentlichen Vorhaben Folge zu leisten. Möglicherweise zählen nun dank ihm auch andere zu den großen Siegern gegen den Krebs.
Spurlos ist sein vorhaben jedenfalls nicht an ihm vorbeigegangen. Der Grenzgänger trieb seinen Körper bis ans Ende seiner Kräfte, völlig erschöpft und mit verschrumpelten Händen und Füßen beendete er seine Spendenaktion trotzdem überglücklich eine so hohe Spendensumme zu erzielen, der sportliche Ehrgeiz war nunmehr zweitrangig. Eine wirklich atemberaubende Geschichte voller Hoffnung und gleichsam ein außergewöhnliches Vorbild, welchem viele folgen sollten. Wir alle sind in der Lage einen kleinen Teil dazu beizutragen, dass möglicherweise bald so etwas wie Krebs kein Todesurteil mehr sein muss. Ein wenig Nächstenliebe von allen kann viel bewegen.